Freitag, 13. November 2009

über das Motto

Ich habe das Heidegger-Zitat am Rande deswegen diesem Blog als Motto vorangestellt, weil es m.E. ein Fundamentalproblem des öffentlichen Diskurses benennt, das in vielschichtiger Weise so ziemlich in jedem Bereich des täglichen Lebens zum Austrag kommt. Ich hoffe, durch die folgende kritische Text-, Bild- und Videoreihe den wesentlichen Gehalt und die Tragweite dieses Problems allmählich herausfiltern und dadurch ein wenig sichtbarer machen zu können.

Es in definitorischer Manier einfach benennen will ich nicht, denn dadurch entstünde nur ein weiterer theoretischer Text ohne lebendigen Bezug, der daherkäme wie eine unter vielen langen, ausschweifenden und doch unvermeidbar verkürzenden Behauptungen; also etwas, was genau dem entspräche, was hier gerade als unsinnig herausgestellt werden soll. Die wirklichen Bedeutungen, die unser tägliches Leben tragen, können nicht einfach erdacht werden, sondern sie sind eigentlich immer schon gegeben, nur eben verdeckt (oder verborgen, wie man mit Heidegger sagen könnte). Sie müssen also gewissermaßen eigentlich "nur" ent-deckt und sichtbar gemacht werden, und zwar dort, wo sie entstehen, worin sie aufgehen und uns eigentlich allein begegnen: in der wirkenden Lebenswelt. Was durch ein solches Entdecken erreicht werden kann, ist kein formales Begreifen, sondern ein lebendiges Verstehen. Und nur dieses erweitert wirklich den Horizont, während jenes den vorhandenen allenfalls hin und wieder umsortiert.

(Bild: Martin Heidegger)

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